Sandstrahlen der Harbour Bridge in Sidney
Sie sind unermüdlich, hochqualifiziert und auch noch schnell dazu. Sie tragen schöne Frauennamen, sind aber nicht menschlich. Was sind das für Wesen? Die Erklärung ist einfach – es handelt sich um Rosie und Sandy, zwei top-moderne Sandstrahlroboter. Im fernen Sidney gehören sie zum Wartungsteam der majestätischen Harbour Brücke und erfüllen alle ihre Sandstrahlarbeiten mit Bravour.
Sandstrahlarbeiten – für die Wartung unerlässlich
Über als 500 Meter lang ist die berühmte Harbour Bridge – die Hafen Brücke von Sidney. Über 50.000 Tonnen Stahlkonstruktionen und eine Stahlfläche von knapp 500.000 Quadratmetern – auch das ist die majestätische Brücke. Meereswasser und Abgase, Umweltverschmutzung und auch der Zahn der Zeit nagen stets an der Brücke. Fachgerechte Pflege ist daher dringend erforderlich. Die Pflege und Wartung bestehen in erster Linie aus der Entfernung der alten Korrosions- sowie Farbschichten und Streichen mit frischer Farbe. Bisher wurden die Wartungsarbeiten von speziell ausgebildeten Arbeitern durchgeführt, doch zum einen erwies sich die Qualität als eher mittelmäßig und zum anderen waren die Wartungsarbeiten extrem schwer – sogar erfahrene Profis mussten alle 15 Minuten eine „Verschnaufpause“ anlegen. So ist das Sandstrahlen mit Robotern für eine effektive Wartung unerlässlich geworden.
Blasting Robots ersetzen den Menschen
Mit dieser Situation wollten sich die Ingenieure von Sabre Autonomous Solutions nicht abfinden und starteten vor einigen Jahren in Kooperation mit der University of Technology und der Verkehrsbehörde von Sidney ein gemeinsames Projekt. Das erklärte Ziel – Entwicklung von einem leistungsstarken Blasting Robot – einem Sandstrahl-Roboter. So entstanden Rosie und Sandy und übernahmen das Sandstrahlen der Stahlkonstruktionen von Harbour Bridge. Die Roboter sind auf einem Schienensystem montiert und werden ferngesteuert. Das Herzstück von diesen innovativen Robotern ist ein wendiger und starker Greifarm. Der Leichtbauarm, durch eine robuste Hülle von jeglichen Verunreinigungen geschützt, hält eine Sandstrahl-Düse fest und richtet den Strahl direkt auf die zu bearbeitende Oberfläche. Zuvor scannt der Roboter die Stahlkonstruktion und ermittelt, wo Sandstrahlen gerade erforderlich ist.
Flexibilität ist Programm
Rosie und Sandy sind mobil und anpassungsfähig. Es ist für die Steuerung kein separater Schaltschrank notwendig, da die gesamte Steuerungselektronik im Getriebe des Greifarms selbst verbaut ist. Die Roboter lassen sich einfach und äußert präzise steuern. Stufenlos regelbar sind die Geschwindigkeit, Position und auch der Drehmoment. Universelle Kommunikationsstellen sorgen dafür, dass sich die Roboter in bereits vorhandene Steuerungskonzepte ohne weiteres einbetten lassen. Mit dem Ergebnis sind die Betreiber aktuell im vollsten Maße zufrieden. Das Sandstrahlen im Lohn läuft wie am Schnürchen, die Qualität kann sich sehen lassen und niemand muss mehr die gefährliche Arbeit übernehmen. Nicht minder wichtig ist auch der Kostenpunkt. Wo früher Teams von mehreren Mitarbeitern gefragt waren, genügt jetzt ein Maschinenbediener, der sogar zwei Roboter gleichzeitig überwachen kann. Doch insgesamt gehen die Arbeitsplätze keineswegs verloren, denn Sabre ist gerade dabei zu expandieren und ist bereits in die Entwicklung von weiteren Robotern fürs Sandstrahlen involviert. Die mobilen Anlagen sollen ca. 60 Kilogramm wiegen und leicht auf- und abbaubar sein. Es ist bereits jetzt offensichtlich, dass diese auf ein großes Interesse von potentiellen Anwendern stoßen werden.