Strahlwinkel, Druck, Werkstoff und Strahlgut
Sandstrahlen ist eine weit verbreitete Technik der Oberflächenveredelung. Durch dieses Verfahren lassen sich Rost und Farbreste entfernen, sogar Polieren ist möglich. Was ist aber bei der Bearbeitung zu beachten, wovon hängt die Qualität am meisten ab?
Druck – in Abhängigkeit vom Werkstoff einstellen
Die Geschwindigkeit, mit welcher das Strahlgut aus der Düse schießt und auf die Oberfläche auftrifft, entscheidet darüber, wie viel Material abgetragen wird. Bei der Bearbeitung ist daher darauf zu achten, dass der Werkstoff nicht beschädigt werden darf. Allgemein gilt es: Je härter der Stoff, desto stärker darf der Druck sein. So dürfen es bei Stählen und vielen anderen Metallen auch mal 7 bar werden, bei Beton ist aber Vorsicht geboten – hier reichen 3 oder maximal 4 bar aus.
Sandstrahlen – aber nicht mit Quarzsand
Da Sandstäube eine lebensgefährliche Krankheit, Staublunge genannt, verursachen, ist die Verwendung von Sand als Strahlgut in Europa verboten. Zum Einsatz kommen andere schonende Strahlmittel.
- Korund ist ein potentes Mittel und wird zur Entfernung von hartnäckigen Verunreinigungen eingesetzt. Korund wirkt stark abrasiv und raut die Oberflächen an.
- Kunststoffgranulat reinigt relativ schonend und verursacht keine Stäube.
- Glasperlen wirken noch schonender und werden häufig zum Polieren eingesetzt.
- Trockeneisstrahlen ist ebenfalls schonend und außerdem noch umweltfreundlich. Da sich das Eis sofort verflüchtigt, bleiben keine Rückstände zurück.
Werden diese drei Parameter – Druck, Strahlmittel und Werkstoff – berücksichtigt und auf einander abgestimmt, können mit Sandstrahlen die meisten Oberflächen zügig und effektiv gereinigt und veredelt werden.